Am 3. September verleiht die Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen der Universität Hamburg gemeinsam mit der Mennonitengemeinde Hamburg-Altona den internationalen Menno-Simons-Predigtpreis. Der diesjährige Gewinner ist Joachim Leberecht, Pfarrer der Evangelischen Lydia-Gemeinde Herzogenrath.
Die prämierte Predigt hielt er am Karfreitag 2022. Überraschend geht sie vom Alptraum der Claudia Procula, der Ehefrau von Pilatus, aus. Diesen verbindet die Predigt unmittelbar mit den gegenwärtigen Erfahrungen des Krieges in der Ukraine. In Erinnerung an das Opfer Jesu am Kreuz folgert Joachim Leberecht: «Wir sollen keine Menschen mehr opfern. Es ist ein für alle Mal genug.» Der Prediger drückt seine Scham aus für die Haltung von Kirchenleitungen in diesem Krieg und erinnert an das Zeugnis von Kriegsdienstverweigerern. «Durch Jesu Tod sind wir befreit und berufen zu gewaltlosem Widerstand», schließt seine Predigt.
Mit dem Menno-Simons-Predigtpreis sollen Predigten angeregt und gewürdigt werden, die das biblische Zeugnis im Licht der täuferisch-mennonitischen Tradition zur Sprache bringen. Er ist mit 2000 Euro dotiert und geht zur Hälfte an den Preisträger, zur anderen Hälfte an seine Heimatgemeinde. Predigten können jeweils bis zum 1. Dezember eingereicht werden. Beurteilt werden sie von einer Jury aus mennonitische Theolog:innen aus verschiedenen Ländern. Dazu gehört auch Lukas Amstutz, Leiter des Bildungszentrums Bienenbergs und Co-Präsident der Konferenz der Mennoniten der Schweiz. (Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen der Universität Hamburg/SR)