Angesichts der humanitären Krise im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat die Mennonitische Weltkonferenz eine internationale Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Ziel ist es, schnelle Nothilfe zu leisten und langfristige Unterstützung für die betroffenen Gemeinden zu sichern.
Die Mennonitische Weltkonferenz (MWK) hat eine internationale Arbeitsgruppe einberufen, um auf die aktuelle humanitäre Krise im Osten der Demokratischen Republik Kongo zu reagieren, die sich aus den jüngsten Ereignissen ergeben hat. «Wir bitten um Spenden an einen unserer Partner, um ihre Reaktion auf diese dringende Notsituation zu unterstützen», sagt César García, Generalsekretär der Mennonitischen Weltkonferenz. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe haben sich darauf geeinigt, dass das Mennonite Central Committee (MCC) die Leitung der Hilfsmassnahmen übernimmt und seine Expertise in den Bereichen Nothilfe und Entwicklung einbringt. Zur Arbeitsgruppe gehören die Africa Inter-Mennonite Mission (AIMM), Mennonite Church Canada Witness, Mennonite Mission Network und Multiply.
Die Communauté des Églises des Frères Mennonites au Congo (CEFMC, Mennoniten-Brüdergemeinden), die zur MWK gehört, hat in der Region 34 Gemeinden mit mehr als 4.000 Mitgliedern. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels berichtete die CEFMC, dass sich unter den Zehntausenden von Vertriebenen auch 600 Familien aus ihren Gemeinden befinden. «Uns werden Bibeln, Wasser, Seife und sogar Lebensmittel verweigert», schreibt ein Vertreter der Jugendorganisation einer Mennoniten-Brüdergemeinde in Bukavu, Demokratische Republik Kongo. «Wir bitten um eure Unterstützung durch Gebete und materielle Hilfe.»
«Situation erfordert sofortige Reaktion»
Einige der Menschen, die vor der Gewalt geflohen sind, leben in Lagern in der Region. Andere sind in verschiedene Teile des Landes geflohen, wo die Gemeinden CEFMC, Communauté Evangélique Mennonite, Communauté Mennonite au Congo und Communauté Mennonite de Kinshasa Hilfe leisten. Weitere Geflüchtete wurden in Nachbarländer wie Burundi, Uganda und Tansania evakuiert, wo sie von anderen Mennoniten unterstützt werden. «Die Situation erfordert eine sofortige Reaktion, aber auch einen Mehrjahresplan», sagt Annie Loewen, die amtierende Direktorin für Katastrophenhilfe beim MCC. Nahrungsmittel, Unterkünfte und Hygieneartikel werden jetzt dringend benötigt. Langfristig sind Mittel für die Traumabewältigung und den Wiederaufbau der Haushalte erforderlich.
Das MCC lädt alle in der Region tätigen täuferischen Hilfsorganisationen ein, sich an der koordinierten Hilfsaktion zu beteiligen. «Wir wollen kooperativ und solidarisch arbeiten», betont César García. «Eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen internationalen Organisationen und lokalen Kirchen ist entscheidend für eine langfristige Friedenskonsolidierung», ergänzt Tigist Tesfaye, Sekretärin der Deacons Commission der MWK. «Bitte betet weiter für unsere Brüder und Schwestern. Unsere Solidarität im Gebet ist ein wesentlicher Teil unserer Reaktion als täuferische Familie.» (MWK/SR)