Zusammenfassung einer Predigt über Johannes 13,34, gehalten am 4. Juni 2023 in der Eglise Evangélique Mennonite de Tavannes anlässlich der Feier zum Abschluss der Unterweisung
Die Liebe – eine Ressource in Zeiten der Prüfung
«Ein neues Gebot gebe ich euch: dass ihr einander liebt. Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.» Diese Worte gibt Jesus im Johannesevangelium seinen Jüngern mit auf den Weg, gerade als er ihnen eine beunruhigende und schwierige Zeit ankündigt. Jesus wird getötet werden, die Jünger werden nicht verstehen, was geschieht: Sie werden verwirrt sein angesichts dieses Leidens und nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht.
Manchmal erleben auch wir verwirrende Situationen: Die Zweifel, die zum Weg der Nachfolge gehören, Glaubenskrisen, Lebenskrisen etc. In solchen Zeiten ist die in der Liebe verankerte Unterstützung durch unsere Glaubensgeschwister eine nicht zu unterschätzende Ressource! Bleiben wir in solchen Zeiten nicht allein oder isoliert, sondern umgeben uns mit ihnen.
Die Liebe weist auf die vollkommene Liebe hin
Auch die Liebe, die wir füreinander haben, ist ein wichtiges Zeichen: Sie weist auf die unermessliche Liebe Jesu hin und auf das Opfer, das er für uns Sünder:innen gebracht hat – und hilft uns so, unseren Blick wieder darauf zu richten. Wenn wir von uns selbst geben, wenn wir uns entscheiden, manchmal unsere eigenen Wünsche zurückzustellen, um den Bedürfnissen anderer den Vorrang zu geben, dann weisen wir auf das hin, was Jesus getan hat. Er hat alles gegeben, er hat sich aus Liebe ganz hingegeben!
Wenn wir einander lieben, erinnern wir einander daran, dass es einen Gott gibt, der liebt, der sich sorgt, der unterstützt und der auf Bedürfnisse reagiert!
Es ist nicht unsere Rolle, die Retter:in zu sein
Im Johannesevangelium zeigt die Fortsetzung des Dialogs Jesu mit den Jüngern (V. 36-38: Du kannst mir nicht folgen, wohin ich gehe), dass es nicht unsere Aufgabe ist, die Retter:innen der anderen zu werden, sondern zu denen zu gehören, die auf den Erlöser hinweisen.
Der Weg dazu ist die Liebe. Indem wir lieben, erinnern wir diejenigen, die Jünger sind an den Segen, den sie geniessen: eine echte Hilfe gegen Entmutigung.
Zwei Herausforderungen für die nächste Woche:
- Sprich mit einem Glaubensgeschwister über eine Schwierigkeit, die du gerade durchmachst.
- Zeige jemandem bewusst und konkret Liebe. (Wenn die Person fragt, warum? Weil Gott dich liebt!).
Predigt:
Matthieu Schnegg, Pastor bei der Eglise Evangélique Mennonite de Tavannes