Inspirierend und ermutigend war der Ausflug der Angestellten der Konferenz der Mennoniten der Schweiz für Matthieu Schnegg. Er ist seit diesem Sommer Pastor bei der Église Évangélique Mennonite de Tavannes. Zusammen mit neun anderen Personen, die bei einer Gemeinde oder einer Kommission der Konferenz arbeiten, besuchte er verschiedene Projekte und eine Gemeinde der Association des Églises Évangéliques Mennonites.
Du hast am Ausflug der Angestellten Konferenz der Mennoniten der Schweiz (KMS) teilgenommen. Warum?
Matthieu Schnegg: Zwei Gründe haben mich dazu ermutigt: Der erste ist die Tatsache, dass ich seit kurzem Pastor bin bei der Église Évangélique Mennonite de Tavannes. Deshalb lege ich Wert darauf, an den Veranstaltungen der KMS und der PMR in die Beziehungen zu den anderen Gemeindeleiter:innen zu investieren. Andererseits hat mich das vorgeschlagene Programm sehr interessiert und inspiriert.
Ihr seid ins Mulhouse gereist, um verschiedene Projekte im Zusammenhang mit der AEEMF zu besuchen. Zudem habt ihr den Präsidenten der AEEMF getroffen. Was hat dich besonders angesprochen?
Wir hatten die Gelegenheit, die Arbeit von ACCES, der Association chrétienne de coordination d’entraide et de solidarité kennen zu lernen. Die Organisation leistet im Auftrag der öffentlichen Hand sowohl professionelle wie auch ehrenamtliche Arbeit rund um die Aufnahme und Unterbringung von Menschen in schwierigen Situationen. Eine der Hauptaufgaben von ACCES ist die Betreuung der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Mulhouse. Diese Arbeit hat mich besonders beeindruckt. Sie ermöglicht eine Begleitung für Einzelpersonen und Familien, die sich in dramatischen Situationen befinden.
Zudem trafen wir Michel Sommer. Er stellte uns seine Rolle als Seelsorger in einem Aufnahmezentrum für junge Flüchtlinge in Mulhouse vor – ebenfalls ein Angebot von ACCES. Auch diese Arbeit war inspirierend. Denn sie entspricht voll und ganz dem Aufruf des Evangeliums, sich um die Benachteiligten zu kümmern.
Was hast du für dich persönlich Neues gelernt?
Besonders ermutigt wurde ich durch den Austausch mit Thiebault Geyer in der Kirche Porte Ouverte Chrétienne. Mich hat sehr beeindruckt, wie stark das Leben und Erleben in den Hauskreisen betont wird. Die Taufen finden beispielsweise in diesem Rahmen statt. Andererseits haben mir die Berichte darüber sehr gefallen, wie sie die Jugendlichen in ihrer Gemeinde begleiten. Diese haben mir einmal mehr gezeigt, dass das Alter von 11 bis 14 Jahren eine sensible und herausfordernde Zeit ist. Sie ist entscheidend für das Glaubensleben der jungen Menschen.
Darüber hinaus hat mich die Arbeit von ACCES an die dramatische Wirklichkeit von Migrant:innen erinnert. Auch daran, wie schwierig es ist, angemessen auf deren Bedürfnisse zu reagieren. Ich fand es inspirierend, dass die französische Regierung einer christlichen Organisation vertraut und sich auf sie verlässt.

Matthieu Schnegg ist seit dem 1. Juli Pastor bei der Église Évangélique Mennonite de Tavannes. Er hat den Ausflug der Angestellten der KMS genutzt, um die Angestellten aus anderen Gemeinden und Kommissionen der KMS kennenzulernen.
Es scheint, dass das Programm sehr reichhaltig war. Hattest du trotzdem die Gelegenheit, dich mit anderen Personen aus der KMS zu vernetzen? Was hat dir die Exkursion in dieser Hinsicht gebracht?
Das Programm war tatsächlich sehr umfangreich und wir waren ständig etwas hinter dem Fahrplan! Trotzdem konnte ich mich gut mit verschiedenen Angestellten aus anderen Gemeinden vernetzen. Es war eine grossartige Gelegenheit, uns gegenseitig besser kennenzulernen. Und wir konnten über unsere Ideen und die Herausforderungen unserer Arbeit auszutauschen. Das war mir wirklich wichtig.
Das heisst, du wirst im nächsten Jahr sicher wieder dabei sein?
Falls es mein Terminkalender zulässt, werde ich sicher wieder teilnehmen.
Interview:
Simon Rindlisbacher