An der diesjährigen Retraite der Pastoral Mennonite Romande stand auch eine ganz praktische Aktivität auf dem Programm. Die Herausforderung, die es zu meistern galt: Eine Schafherde führen! Die Aufgabe? Dafür sorgen, dass die Herde von einem grossen Gehege zu einem kleineren gelangt.
Da ich zurzeit ein Praktikum in der evangelischen Mennonitengemeinde Sonnenberg mache, hatte ich die Gelegenheit, an dieser Aktivität teilzunehmen. Die Übung war nicht einfach! Wir merkten schnell, dass es nicht möglich ist, eine Herde zu führen, indem man vorangeht und hofft, dass sie einem folgt. Wir mussten den Schafen deutlich zu verstehen geben, wohin sie gehen sollten und wohin nicht. Dafür waren Gesten nötig, oder dass wir uns ihnen in den Weg stellten. In den Gesprächen während der Aktivität suchten wir nach Parallelen zu unserer Arbeit in den Gemeinden: Welche Verbindung besteht zur Art, wie man eine Gemeinde führt? Welche besteht zu unserer Beziehung zu Jesus? Sollten wir eher gestossen als oder gezogen werden? Wenn wir in unseren Bewegungen zu grob wurden, zerstreuten sich alle Schafe, weil sie Angst bekamen. Verhalten wir uns auch so, wenn wir schroff behandelt werden? Als der Hirte der Herde zurückkam und Futter dabeihatte, wurde alles einfacher. Gilt das auch für unsere Treffen? Ein Gemeindeessen ist oft ein guter Weg, Gemeinschaft zu pflegen.
Kurz und gut! Zwischen Lachanfällen und einer aktiven Andacht war diese Aktivität reich an Fragen, Emotionen, Reflexionen und Austausch. Wir konnten auch viele Ermutigungen daraus ziehen und behalten sie in sehr guter Erinnerung.
Text:
Elise Bassin, Praktikantin Evangelische Mennonitengemeinde Sonnenberg