Singen macht glücklich, gemeinsam singen sogar noch mehr. Das ist sogar wissenschaftlich bewiesen. So gesehen überrascht es wenig, dass im vergangenen September über 100 Senior:innen für den Singnachmittag der Arbeitsgruppe für Altersfrage nach Langnau gereist sind. Vier von ihnen haben wir im Anschluss gefragt, was ihnen singen persönlich bedeutet und welches Lied, dass sie in Langnau gesungen haben, ihnen besonders gut gefällt.
Erika Fischer, Evangelische Mennonitengemeinde Schänzli:
«Ich empfinde den vierstimmigen Gemeindegesang als sehr wohltuend. Ein Anlass wie der Singnachmittag in Langnau mit mehr als 100 Sängerinnen und Sängern, von denen ich nicht mal alle Namen weiss, und die so viele gemeinsame Lieder kennen und teilweise auswendig von Herzen singen, ist einfach einzigartig. Hier mal ein herzliches Dankeschön an alle Chorleiterinnen und -leiter der verschiedenen Mennonitengemeinden! Ein Lied, dass mich immer wieder besonders berührt, ist ‹Herrscher der Ewigkeit› (Text: Hans Jakob Breiter (1845 – 1893), Musik: Ernst Heinrich Gebhardt 1897), mit dem Geschwister mit ganz persönlichen Glaubens- und Lebensgeschichten innig den Schöpfer und Herrscher der Ewigkeit loben. Das berührt mich und hilft mir, meine Umgebung, die Weltsituation und mich selber zu vergessen. Nach dem Jetzt kommt eine wunderschöne Zeit, auf die wir uns alle freuen dürfen. Solche Loblieder tragen mich, unterstützt von der Musik, zum Zentrum, dem Herrscher der Ewigkeit.»
Hans Röthlisberger, Alttäufergemeinde Emmental:
«Ein wunderschöner Nachmittag war es! Alle Lieder, die wir aus dem braunen und roten Liederbuch gesungen haben, sind uns als älteren Personen bestens vertraut. Viele der gesungenen Lieder waren Lob- und Anbetungslieder, wodurch dieser Nachmittag für mich zu einer Lob- und Anbetungszeit wurde. Es ist erwiesen, dass durch das Singen das Wohlergehen gesteigert und die Worte durch das Singen effektiver eingeprägt werden können. Zusätzlich stimmen andere ein, die den gesungenen Worten gleichermaßen Glauben schenken wie ich. Alle Lieder wurden vierstimmig gesungen, was dann eine herrliche Fülle im gesamten Raum erzeugte. Das Lied ‹Alles Leben strömt aus dir› (Text: Karoline Chr. Louise Rudolphi 1781, Musik: Johann Heinrich Tobler 1825) ist mir besonders ans Herz gewachsen. Jedes Jahr kommen wir Brüder mit der Schwester, aufgewachsen in der Ackerweid, gemeinsam mit unseren Kindern und Enkeln zu einem Familientreffen zusammen. Dabei sind dann auch das braune und das rote Singbuch im Einsatz. Wir singen daraus einige Lieder, sind uns am Schluss jedoch einig, dass nun noch dieses Lied gesungen werden muss. So haben wir dem Lied den Namen ‹Ackerweidsong› gegeben. Dieses Wissen teilen auch einige Gemeindeglieder, und wenn wir das Lied dann wieder einmal in der Gemeinde anstimmen, entschuldigen sich manchmal einige, dass wir nun den ‹Ackerweidsong› in der Gemeinde gesungen haben.»
Ruth und Heinz Gerber, Evangelische Mennonitengemeinde Sonnenberg:
«Vorab ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren für die Idee und die Durchführung dieses Anlasses. Herzlichen Dank auch an Margrit Ramseier, die mit ihrer Klavierbegleitung den gesungenen Liedern den nötigen Schwung gab. Danke auch an die Gemeinde Kehr, Langnau für die Gastfreundschaft. Zur Frage, welche Lieder uns am besten gefallen haben: Für uns sind es ganz klar die sogenannten ‹alten Lieder›, die den meisten Anwesenden sehr bekannt sind und uns durchs Leben begleitet haben. Beim Anhören der Tonaufnahme waren wir erstaunt über den vollen Chorklang. Auf die Frage, was euch das Singen in der Gemeinde bedeutet: Es ist das gemeinsame Lob Gottes und das Bekenntnis zu Jesus Christus, das in diesen Liedtexten zum Ausdruck kommt. Das gemeinsame Singen ist Balsam für die Seele.»
Wer gerne hören möchte, wie es am Singnachmittag in Langnau geklungen hat, findet auf Youtube eine Aufnahme: